Sonntag, 28. Oktober 2012

Wetzlar - Flensburg: Flensburgs Angriffsdreieck mit zwei Kreisläufern auf einer Angriffsseite

DKB Handball Bundesliga / 03.10.2012:
HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt 31:31
Zu den bewegten Bildern (Sport1 Pay-TV) geht es hier: HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt

Gästetrainer Ljubomir Vranjes beginnt die ersten 15 Minuten der Partie überraschend ohne seinen gelernten Rechtsaußen Lasse Svan Hansen. Stattdessen beginnt neben Michael Knudsen mit Jacob Heinl ein weiterer Kreisläufer. Heinl startet die Angriffe auf der Rechtsaußenposition und geht in deren Verlauf immer wieder an den Kreis über. Taktisch besonders interessant war hierbei die Stellung der beiden Kreisläufer. Neben der typisch weiten Stellung der Kreisläufer (ein Kreisläufer jeweils auf der linken und rechten Angriffsseite) überlädt Flensburg mehrmals die rechte Abwehrseite von Wetzlar mit zwei Kreisläufern.



2 Kreisläufer in typisch weiter Stellung

Grafik: 2 Kreisläufer in typisch weiter Stellung (ein Kreisläufer auf jeder Angriffsseite).



Bild Spielsituation: Flensburg mit zwei Kreisläufern in typisch weiter Stellung als Kreislinks und Kreisrechts.




2 Kreisläufer auf einer Angriffsseite

Grafik Grundsituation (3 gegen 3): Ein Rückraumspieler mit zwei Kreisläufern auf einer Angriffsseite. Durch die Außensperre und gleichzeitige Innensperre des anderen Kreisläufers, ergibt sich aus der Situation ein Angriffsdreieck (gelb markiert).



Grafik Spielsituation: Der geöffnete Angriffsraum (gelb-schwarz markiert) wird nun durch ein Kreisläuferanspiel des Rückraumspielers genutzt.



Bild Spielsituation Eckenansicht 1: Flensburgs Kreisläufer Knudsen und Heinl positionieren sich.



Bild Spielsituation Eckenansicht 2: Der Innenblockverteidiger tritt nun heraus um einen Rückraumwurf von Lars Kaufmann zu verhindern. Kaufmann nutzt den geöffneten Raum für ein Kreisläuferanspiel.



Bild Spielsituation Seitenansicht: Hier nochmal sehr gut erkennbar das Heraustreten des Innenblockverteidiger und das personelle Überladen der rechten Abwehrseite von Wetzlar.


Fazit

Flensburgs taktisches Konzept von Ljubomir Vranjes ging auf. Besonders mit der ungewohnten Situation von zwei Kreisläufern auf einer Angriffsseite hatte Wetzlar massive Probleme. Leider wurden in dieser Phase zahlreiche Chancen aus dem Feld und von der 7m-Linie nicht genutzt. Vrjanjes wechselte nach 15 Minuten Lasse Svan Hansen ein und kehrte in der zweiten Halbzeit nicht  mehr zur Anfangsaufstellung mit zwei Kreisläufern zurück. Wetzlars Trainer Kai Wandschneider wiederum passte die Abwehrtaktik seiner Mannschaft im Verlauf des Spieles an den Gegner an. Taktisch ist dieses Angriffsdreieck (Rückraum-Kreisläufer-Kreisläufer) sicher noch ausbaufähig, wobei abzuwarten gilt welche Gegenmaßnahmen die Abwehrreihen entwickeln werden. Ein weiterer Vorteil könnte sein mit einem zusätzlichen Kreisläufer auch einen weiteren zusätzlichen zentralen Verteidiger auf dem Feld zu haben. Die Kehrseite der Medaille bedeuten vermutlich Defizite im Tempospiel und eine unzureichende Bespielung der rechten Angriffsseite. Taktische Eintagesfliege oder langfristiges Konzept? Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes wird in denn nächsten Spielen die passende Antwort geben.

2 Kommentare:

Witnix hat gesagt…

Ich finde die Idee interessant, vor allem mit einer Variante mit 2 Linkshändern (Weinhold RM + Glandorf zwischen RR und RA) könnte ich mir weitere interessante Ideen vorstellen.

Ähnlich spielen es ja die Füche auch, nur dass hier der eine Kreisläufer (Pevnov) auf der Seite des hängenden Halben (Romero) steht, während Laen zwischen den beiden HM Abwehrspielern steht.

Eine Analyse der Gegenmaßnahmen von Franjes zu dieser Formation (3 Spieler spielen sehr offensiv) wäre auch interessant

Daniel Meyer hat gesagt…

Die Abwehr-Umstellung Wandschneiders habe ich weniger als Gegenmaßnahme zum Spiel mit zwei Kreisläufern in dieser Konstellation gesehen.