Donnerstag, 20. Dezember 2012

handballtraining 12/2012: Handlungsstress - Spiele mit komplexen Zusatzregeln von Daniel Meyer



Geschafft :-) Mein Erstbeitrag "Handlungsstress - Spiele mit komplexen Zusatzregeln" wurde in der aktuellen Ausgabe (12/2012) der Fachzeitschrift "handballtraining" veröffentlicht. Den Beitrag findet ihr von Seite 43-46.

DANKE Madeleine, Easy und Klaus.
DANKE Mädels für das Ausprobieren.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Wetzlar - Flensburg: Flensburgs Angriffsdreieck mit zwei Kreisläufern auf einer Angriffsseite

DKB Handball Bundesliga / 03.10.2012:
HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt 31:31
Zu den bewegten Bildern (Sport1 Pay-TV) geht es hier: HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt

Gästetrainer Ljubomir Vranjes beginnt die ersten 15 Minuten der Partie überraschend ohne seinen gelernten Rechtsaußen Lasse Svan Hansen. Stattdessen beginnt neben Michael Knudsen mit Jacob Heinl ein weiterer Kreisläufer. Heinl startet die Angriffe auf der Rechtsaußenposition und geht in deren Verlauf immer wieder an den Kreis über. Taktisch besonders interessant war hierbei die Stellung der beiden Kreisläufer. Neben der typisch weiten Stellung der Kreisläufer (ein Kreisläufer jeweils auf der linken und rechten Angriffsseite) überlädt Flensburg mehrmals die rechte Abwehrseite von Wetzlar mit zwei Kreisläufern.



2 Kreisläufer in typisch weiter Stellung

Grafik: 2 Kreisläufer in typisch weiter Stellung (ein Kreisläufer auf jeder Angriffsseite).



Bild Spielsituation: Flensburg mit zwei Kreisläufern in typisch weiter Stellung als Kreislinks und Kreisrechts.




2 Kreisläufer auf einer Angriffsseite

Grafik Grundsituation (3 gegen 3): Ein Rückraumspieler mit zwei Kreisläufern auf einer Angriffsseite. Durch die Außensperre und gleichzeitige Innensperre des anderen Kreisläufers, ergibt sich aus der Situation ein Angriffsdreieck (gelb markiert).



Grafik Spielsituation: Der geöffnete Angriffsraum (gelb-schwarz markiert) wird nun durch ein Kreisläuferanspiel des Rückraumspielers genutzt.



Bild Spielsituation Eckenansicht 1: Flensburgs Kreisläufer Knudsen und Heinl positionieren sich.



Bild Spielsituation Eckenansicht 2: Der Innenblockverteidiger tritt nun heraus um einen Rückraumwurf von Lars Kaufmann zu verhindern. Kaufmann nutzt den geöffneten Raum für ein Kreisläuferanspiel.



Bild Spielsituation Seitenansicht: Hier nochmal sehr gut erkennbar das Heraustreten des Innenblockverteidiger und das personelle Überladen der rechten Abwehrseite von Wetzlar.


Fazit

Flensburgs taktisches Konzept von Ljubomir Vranjes ging auf. Besonders mit der ungewohnten Situation von zwei Kreisläufern auf einer Angriffsseite hatte Wetzlar massive Probleme. Leider wurden in dieser Phase zahlreiche Chancen aus dem Feld und von der 7m-Linie nicht genutzt. Vrjanjes wechselte nach 15 Minuten Lasse Svan Hansen ein und kehrte in der zweiten Halbzeit nicht  mehr zur Anfangsaufstellung mit zwei Kreisläufern zurück. Wetzlars Trainer Kai Wandschneider wiederum passte die Abwehrtaktik seiner Mannschaft im Verlauf des Spieles an den Gegner an. Taktisch ist dieses Angriffsdreieck (Rückraum-Kreisläufer-Kreisläufer) sicher noch ausbaufähig, wobei abzuwarten gilt welche Gegenmaßnahmen die Abwehrreihen entwickeln werden. Ein weiterer Vorteil könnte sein mit einem zusätzlichen Kreisläufer auch einen weiteren zusätzlichen zentralen Verteidiger auf dem Feld zu haben. Die Kehrseite der Medaille bedeuten vermutlich Defizite im Tempospiel und eine unzureichende Bespielung der rechten Angriffsseite. Taktische Eintagesfliege oder langfristiges Konzept? Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes wird in denn nächsten Spielen die passende Antwort geben.

Mittwoch, 18. April 2012

DHB-Nationalmannschaften - Führungsspieler gesucht?

Die schlechten Ergebnisse der DHB-Nationalmannschaften brachten viele Diskussionen mit sich. Eine davon ist sicher das Thema Führungsspieler bzw. Leitwölfe. Auch der Rücktritt von Pascal Hens aus der Nationalmannschaft und die Benennung von Oliver Roggisch als Kapitän lässt dieses Thema noch immer aktuell erscheinen. Zu diesem Thema hat der Fussballtaktik-Blog Spielverlagerung.de einen sehr guten Artikel geschrieben. Hier der Link: Kommunikation statt Leitwölfe

Dienstag, 17. Januar 2012

Männer-EM: Die deutsche Krankheit gegen offensive Abwehrsysteme?

Deutschland verliert seine EM-Auftaktpartie gegen Tschechien mit 24:27. In der Kritik stand vor allem die deutsche Angriffsleistung der ersten Halbzeit gegen die offensive 3:2:1-Abwehr der Tschechen. Wieder einmal war die Rede von "der deutschen Krankheit" gegen offensive Abwehrsysteme. Hält diese Kritik aber auch einem genaueren Blick auf diese erste Halbzeit stand.

Die 3:2:1-Abwehr von Tschechien mit Filip Jicha auf VM.


Hierzu die Statistiken aus meiner Videoanalyse. Anzahl  der deutschen Angriffe gegen die 3:2:1-Abwehr (inklusive Tempospiel, ohne Unterzahl- oder Überzahlangriffe): 20

Diese 20 Angriffe resultierten in:
Tore: 7
Fehlwürfe aus 100%-Chancen: 5
sonstige Fehlwürfe: 3
technische Fehler: 4
geblockte Würfe: 1

Branchenprimus Frankreich hatte über die gesamte letzte Weltmeisterschaft eine Angriffseffektivität von 53%. Für Deutschland wäre gegen die 3:2:1-Abwehr der Tschechen bei Nutzung der 100%-Chancen mit Leichtigkeit eine Angriffseffektivität von 50% möglich gewesen. Verworfene 100%-Chancen können wohl kaum der gegnerischen Abwehrtaktik zugeschrieben werden. Zudem entstanden von den 4 technischen Fehlern 2 Fehler ohne wirklichen Einfluss der gegnerischen Abwehr.


Fazit: Krank? Ja, aber in anderen Bereichen. Deutschland scheiterte im Angriff in der ersten Halbzeit vor allem an einer schlechten Chancenverwertung bzw. guten Torwartleistung von Stochl. Die gegnerische 3:2:1-Abwehrtaktik spielte dabei eine untergeordnete Rolle und war auf keinen Fall entscheidend.

Die Zahlen beiseite geschoben, war für meinen Geschmack in der ersten Halbzeit auch ein klares taktisches Angriffskonzept gegen die 3:2:1-Abwehr zu sehen. Als passende Auslösehandlungen wurde immer wieder "Kreis holen", "leeres Kreuzen von RL mit RM" oder der "Übergang von RM" gespielt. Leider zeigten Hens und Glandorf in der Partie ein äußerst schlechtes Entscheidungsverhalten auf den Halbpositionen.